Regionale H2-Cluster: Der Wasserstoffhochlauf braucht inländische Wertschöpfungsketten

Der Nationale Wasserstoffrat (NWR) hat in seiner Sitzung am 21. Juni 2024 eine neue Stellungnahme zur Bedeutung von regionalen Wasserstoffclustern beschlossen.

Regionale systemische Wasserstoffcluster ergänzen die aktuell im Fokus stehenden zentralen Projekte und ermöglichen einen zügigen Wasserstoffhochlauf in der Fläche. Anwendungen vor Ort, z.B. in Industrie- und Gewerbeparks oder in der Mobilität, dienen dazu, die komplexen Technologien entlang der Wertschöpfungskette zu erproben, zu skalieren und passgenaue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Auch vor dem Hintergrund des internationalen Wettbewerbs um Wertschöpfung und Technologieführerschaft gilt es, das Potential der regionalen Wasserstoff-Cluster zu heben und bestehende Hürden abzubauen. Dies ist wichtig mit Blick auf das Ziel der Bundesregierung, Deutschland zum Leitanbieter für Wasserstofftechnologien zu machen.

Der Nationale Wasserstoffrat weist in seiner Stellungnahme auf die Vorteile dieser Cluster hin, insbesondere im Kontext der Transformation in den Regionen und der Stärkung der Resilienz des Energiesystems. Die Umsetzung der Wasserstoff-Cluster wird zurzeit jedoch durch verschiedenste politische und organisatorische Rahmenbedingungen erschwert. Beispielsweise gibt es zahlreiche spezifische Hürden für die Zusammenarbeit der Akteure, die Finanzierung der Projekte und komplizierte Genehmigungsverfahren für die Wasserstoffprojekte.

„Regionale und lokale Wasserstoffprojekte bieten eine große Chance für den Mittelstand und den Markthochlauf. Mit bereits ausgereiften Technologien und engagierten Akteuren vor Ort wird die inländische Wertschöpfungskette für Wasserstoff vom EE-Anlagenbauer über die Komponentenhersteller bis hin zu den vielfältigen Anwendungen aufgebaut. So wird kurzfristig die Skalierung ermöglicht und die Transformation in den Regionen unterstützt“, sagt Stefanie Peters, Geschäftsführende Gesellschafterin der NEUMAN & ESSER GROUP und Mitglied des Nationalen Wasserstoffrates.

Um das Potential der regionalen Cluster in Deutschland schnellstmöglich zu heben, hat der NWR neun Maßnahmen zur Schaffung eines regulatorischen und organisatorischen Rahmens für regionale Cluster vorgeschlagen, die gemeinsam von Bund und Ländern sowie den entsprechenden regionalen Akteuren in Verwaltungen, Ämtern und Behörden umgesetzt werden sollten. Diese sollen die Wasserstoffproduktion im Rahmen regionaler H2-Cluster unterstützen und den Aufbau und die Sicherung der deutschen Industrie und des Mittelstands in Zeiten des Strukturwandels fördern.

Die vollständige Stellungnahme „Regionale H2-Cluster: Der Wasserstoffhochlauf braucht inländische Wertschöpfungsketten " vom 21. Juni 2024 steht hier und unter Stellungnahmen als Download bereit.

REGIONALE H2-CLUSTER (PDF, 115 KB)

Der Nationale Wasserstoffrat

Mit der Verabschiedung der Nationalen Wasserstoffstrategie hat die Bundesregierung am 10. Juni 2020 den Nationalen Wasserstoffrat berufen. Der Rat besteht aus 26 hochrangigen Expertinnen und Experten der Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, die nicht Teil der öffentlichen Verwaltung sind. Die Mitglieder des Wasserstoffrats verfügen über Expertise in den Bereichen Erzeugung, Forschung und Innovation, Dekarbonisierung von Industrie, Verkehr und Gebäude/Wärme, Infrastruktur, internationale Partnerschaften sowie Klima und Nachhaltigkeit. Der Nationale Wasserstoffrat wird geleitet durch Katherina Reiche, Vorstandsvorsitzende der Westenergie AG und Parlamentarische Staatssekretärin a. D.

Aufgabe des Nationalen Wasserstoffrats ist es, den Staatssekretärsausschuss für Wasserstoff durch Vorschläge und Handlungsempfehlungen bei der Umsetzung und Weiterentwicklung der Wasserstoffstrategie zu beraten und zu unterstützen.

Alle Veröffentlichungen des NWR stehen hier als Download bereit.